To live without my music
Would be impossible to do
In this world of troubles
my music pulls me through

John Miles

Intro

Ich liebe Musik. Sie ist mein Begleiter in allen Lebenslagen. Mit Musik kann ich eine Auszeit nehmen, ohne den Ort wechseln zu müssen. Ich höre sie bei bestimmten Arbeiten und kann mich besser konzentrieren. Sie ist meine Muße, wenn ich mit Fotos oder Photoshop arbeite.

Ich liebe es, stimmige Compilations zu verschenken oder zur Stimmung passende Musik zu finden und zu hören. Mein lieber Kollege und aktuell ehemaliger Burgberg-Untermieter Fabian ist da sehr ähnlich und fragt nicht „was wollt ihr hören?“, sondern „gebt mir zwei Adjektive“ und sucht dann die passende Musik raus.

Über die Jahre ist meine Musiksammlung in unterschiedlichsten Medien gewachsten, von Tape, CD, später MiniDisc zu gebrannten CDs, dann Mp3s, jetzt FLAC und ALAC, und natürlich immer Vinyl.

Vinyl Einlagerung

 

Einlagerung

In den Vorbereitungen war es für mich ein großes Thema, wie es gelingen kann, so viel Musik wie möglich mit nach Afrika zu nehmen. Am Ende ist es eine kleine Festplatte mit der gesamten digitalen Sammlung geworden sowie drei Kopfhörer und ein kleiner Bluetooth-Lautsprecher Flip3 von JBL. Das ist praktisch, da wir häufig keinen Strom haben, klingt aber auch nicht soo schön. Ein bisschen liebäugle ich ja damit, eine kleine Anlage vor Ort zu kaufen. Mal sehen.

Lokale HiFi-Angebote

 

Contributors (Nachtrag)

Im Leben trifft man immer wieder Menschen, die einen, oftmals nur in einem bestimmten Bereich, aber dafür nachhaltig beeinflussen, auch wenn man es erst viel später bemerkt. Manchmal passiert das nur durch einen kleinen Moment, durch ein Gespräch, ein Geschenk; manchmal im Laufe einer langen Freundschaft.

Was die Musik betrifft, hier eine kleine (unvollständige) Liste:

  • Yogo Pausch, mein Schlagzeuglehrer. Konnte „Blue Rondo a la turk“ komplett auswendig scatten, was mich tief beeindruckte. Zeigte mir  den Jazz und das Melodiöse in der Rhythmusgruppe.
  • Arno und Veit, die mir zum 18. Ornette Coleman’s „Live at the Golden Circle Vol.1“ schenkten. Fragen? CD hören!
  • Hanna, ebenfalls aus der Schule, hat mir 2001 zwei CDs geschenkt und ein neues Genre eröffnet. „Ancient Spirit“ von Patrice. Und tatsächlich „Dancehall Caballeros“ von Seeed. Wow!
  • Emil Drexler, Diakon in Nikodemus. Ähnlicher Musik-Nerd wie Robert aus „High Fidelity“, zeigte mir wie wichtig Compilations sind und dass es auch andere Musik außer Jazz und Funk gibt. Und brachte mich auf The Notwist.
  • Jo Paluka, Schulfreund aus der WLS und DJ. Hat mich mit Downbeat-Musik (damals wusste ich noch nicht dass es so heißt) für den Abi-Film ausgestattet. Und mir die wichtigste Platte seines Vaters geliehen: Peter Herbolzheimer Rhythm Combination and Brass Live at Onkel Pö’s. Mein Eingangstor in die wunderbare Welt des Kraut-Rock-Jazz-Fusion der 60er/70er. Legendär! Vor allem Track 04 Catfish!
  • Fabi und Sascha. Die beste Band der Welt!
  • Quentin Tarantino. Steven Soderbergh / David Holmes. Zach Braff. Drei große Filmemacher, die immer sehr bewusst und gezielt auch oftmals ungewöhnliche Musik in ihren Filmen eingesetzt haben. Bei Tarantino ist es vor allem „Stuck in the Middle with you“ in  „Reservoir Dogs“. Bei Soderbergh und seinem Hauskomponisten David Holmes sind es „Out of Sight“ und die Oceans-Trilogie. Und Zach Braff hat vor allem in „Garden State“ den perfekten Musik-Ton gefunden und auch bei Scrubs seine Finger im Spiel gehabt.
  • Media Monkey, das beste Programm für Windows, um große Musiksammlungen zu organisieren. Support für externe Datenträger (mit automatischem Ausgrauen, wenn die Platte nicht dran ist), Watch-Folders und Auto-Tagging mittels Amazon-Datenbank.
  • Swinsian. Das einzige Programm, was auf dem Mac an MediaMonkey heran reicht. Unterstützt ebenfalls externe Datenträge und WatchFolders!

Open Mic!

Für den Blog versuche ich, bei meinen Beiträgen immer ein paar passende Zeilen aus einem mir oder uns wichtigen Lied an den Anfang zu stellen. Oftmals steht hinter den Zeilen des gewählten Lieds auch eine ganze Geschichte und nun hatte ich Lust, dazu ein bisschen mehr zu schreiben.

Es folgen alle verwendeten Text-Ausschnitte mit Titel und Interpret, Youtube-Link wenn vorhanden, und ein kurzer Text dazu. Die Liste wird laufend ergänzt.

Ihr habt auch ein Lied, was Euch begleitet oder eine eigene Geschichte erzählt? Ihr wollt etwas ergänzen? Schreibt in die Kommentare!

 

 

 

 

00 Bleib auf dem Laufenden

  • Max Raabe – Kein Schwein ruft mich an
  • Album: Jubiläums-Sonderausgabe 1987-1992 (Single, 1992)
  • https://www.youtube.com/watch?v=cN1LCow_BQU
  • Lieder zu E-Mails sind langweilig. Während wir uns in fernen Ländern wähnen, muss der Kontakt zur Heimat auch irgendwie retro sein. Zwar ist es schon unglaubliche 25 Jahre her, dass Max Raabe mit seinem Palast-Orchester den swingenden Sound der Comedian Harmonists der 1920er und 1930er wieder belebt hat, was damals zu einem respektablen SwingRevival führte (wer kennt noch „Mambo No.5“?), das seit einigen Jahren in Europa dank den Österreichern Parov Stelar und Waldeck als Electro-Swing neue Energie erlebt. Für mich war das Lied mit damals 10 Jahren eher unspektakulär, eine Dance-Version von Candyboy findet sich auf Nr. 14 meiner stolzen BravoHits-Sammlung 🙂
  • zum Weiterhören: die 6 besten Swing-Revival-Songs
  • zum Weiterhören: Elektro-Swing: das wirklich wunderbare „All Night“ von Parov Stelar (aufdrehen!)

 

 

 

01 Erste Schritte

  • Freundeskreis – Erste Schritte
  • Album: Esperanto (1999)
  • https://www.youtube.com/watch?v=dr0gXiSbHmA
  • Esperanto waren auch meine ersten Schritte in den (deutschen) HipHop, in einer Zeit des Aufbruchs während der Kollegstufe in der Schule, vielem Ausprobieren, vielen kulturellen Einflüsse. Bei Aufbrüchen wird auch immer gerne zurück geblickt, Schritte aus der Schule in den Zivildienst, zurückdenken an die Kindheit, neue Welten kennenlernen und dadurch alte Welten in neuem Blick sehen können. All das passt wunderbar zum ersten Eintrag unseres Blogs zu unserem großen Aufbruch.

 

 

 

02 Camera Gear

  • The Kooks – See the world
  • Album: Inside In/Inside Out (2006)
  • https://www.youtube.com/watch?v=MghHr70GWr0
  • Früh schon durch Oli,  später vor allem durch Wiebke wurde ich immer wieder gezwungen, mich aus meinem Jazz/Funk/Soul-Gefrickel heraus in rockige Gefilde zu bewegen. Die Kooks als typische britische Indie-Band haben mir vor allem mit der Akustik-Variante ihres Inside In-Albums gefallen, das bei uns als seltene Doppel-Vinyl im Schrank steht. Typyischer Sound aus dem Studium, also Mittagspause im Schlossgarten, WG-Feiern und panische Klausuren-Lerngruppen.

 

03 Ein Antrag auf…

  • Reinhard Mey – Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars
  • Album: Menschenjunges (1976)
  • https://www.youtube.com/watch?v=0_X9P5oIE8g
  • Bis ich Wiebke kennenlernte, kannte ich Reinhard Mey nur aus der Schule vom lustigen Vertretungslehrer, der immer seine Gitarre dabei hatte und über mördernde Gärtner sang. Und natürlich von diversen Volksfesten (lies: Berg), bei denen „über den Wolken“ immer ging. Jetzt lebe ich mit einem beinharten Mey-Fan zusammen und staune über die Vielfalt der Texte, die tolle Verwendung der deutschen Sprache und die meist nicht kitschige Poesie. Reinhard Mey ist knisterndes Vinyl am Abend im Burgberg.

 

 

 

04 Abschied aus der Klinik

  • John Denver – Leaving on a Jetplane
  • Album: Rhymes and Reasons (1969)
  • https://www.youtube.com/watch?v=SneCkM0bJq0
  • Wenn ich darüber nachdenke, habe ich das Lied zum ersten Mal bewusst in dem subtilen Werk „Armageddon“ von Herrn Bay wahrgenommen und seitdem hat es als quasi Dauerohrwurm meinen Kopf nicht mehr verlassen, ungefähr in gleicher Qualität wie „In the Ghetto“ von Elvis („and his mama cries..“). Zwar etwas abgegriffen für den Anlass, aber es passt einfach. Und bei Wikipedia konnte ich soeben lernen, dass der Song ursprünglich durch Einspielung von Peter, Paul and Mary bekannt wurde und erst drei Jahre später von Denver in seinem Solo-Debut erneut aufgenommen wurde. Schau an.

 

 

 

05 Abschied aus dem Waldkindergarten

  • Traditional – die Kartoffelernte
  • Leider wurde dieses Werk bislang noch keiner großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht, aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht, denn man muss schon auf dem Kartoffelacker gesessen und das Lied aus voller Kehle gesungen haben, um die Bedeutung zu kennen und die tiefe Erdung zu spüren. Wir hatten einfach tolle Jahre in diesem wunderbaren Waldkindergarten.

 

 

 

06 Von Hauptwortklassen

  • Zitat von Bas Böttcher, einem deutschen Slam-Poet (das sind Leute, die auf Poetrie-Slams auftreten)
  • Zum Einstieg: https://www.youtube.com/watch?v=FDcrvmKMRCY
  • Ausnahmsweise ein Ausbruch aus dem Musikalischen, hin ins Poetische, wobei auch die Poesie in der Sprache musikalisch sein kann. Was soll man bei dem Zusammelgebastel sich fremd anfühlender Sprachbausteine auch für ein Lied nehmen? Vielleicht finden wir was passendes wenn die Sprache mal von selbst fließt…

 

 

 

07 Abflug verschoben

  • Bon Iver – Flume
  • Album: For Emma, forever ago (2007)
  • https://www.youtube.com/watch?v=LuQrLsTUcN0
  • Wo kann ich bei Bon Iver anfangen? Erstmals gehört 2009 in Tromsö in meinem Studentenzimmer in Mortensnes, entdeckt auf einer Seite für Musikempfehlungen, draußen schneebedeckte Fjorde und Skandinavienhäuser. Seitdem begleitet mich die Musik von Bon Iver fast täglich, und jedes Lied wächst weiter und entwickelt neue Texturen und Verbindungen. Flume ist das erste Lied auf dem Debüt-Solo-Album, für dessen Aufnahme er einen Winter in der väterlichen Jagdhütte in Wisconsin im Kanadischen Mainland verbracht hat, um angeblich eine Trennung zu verarbeiten. Und genauso klingt das ganze Album, nach intensiver Katharsis, der am Ende Erlösung und Fortschritt folgt. Wunderbar. Für mich in der schweren Zeit der Ungewissheit nach dem Unfall meiner Mutter ein warmer, heller Hoffnungsschimmer zwischen all dem Chaos aus Hilflosigkeit, Abreisechaos und gebrochener Aufbruchsstimmung. Flume geht weiter: „I wear my Garment so it shows, now you know. Only love is all maroon”. Es gibt nichts zu verbergen, wenn so etwas verloren geht. Flume beweist auch, dass es für ein Lied nur eine Stimme, eine Gitarre und das Lied selbst braucht: https://www.youtube.com/watch?v=yB3ULOY5e5Y – Kopfhörer aufsetzen.
  • Zur Vertiefung der Textarbeit: https://genius.com/1406339
  • Zum Weiterhören: ein Live-Konzert von November 2016, vor wenig Publikum, aber mit viel Gänsehaut hier
  • hier noch ein sehr interessanter Podcast über die Musik, Lyrics und Entstehung von „For Emma, forever ago“

 

 

 

11 No Money no water no power

  • AC/DC – High Voltage
  • Album: High Voltage (1976)
  • https://www.youtube.com/watch?v=Nnjh-zp6pP4
  • Manchmal muss es einfach knallen. Wenn gar nichts funktioniert und man sich nur im Kreis drehen könnte, braucht es Musik zum Abreagieren. Hier kommt AC/DC genau richtig, und thematisch passt es auch gut.

 

 

 

12 Abschied

  • The Notwist – Pilot
  • Album: Neon Golden (2002)
  • https://www.youtube.com/watch?v=5E0zej3qZRY
  • Was passt für so einen Anlass? Relativ schnell kam mir Pilot von The Notwist in den Sinn. Ein vorwärts treibendes elektronisches Gefrickel, dann die zarte Stimme von Markus Acher über eine Figur, die gerne mal die Steuerung übernehmen möchte, vielleicht auch die Zeit anhalten. Aber Kontrolle ist nicht möglich, sie bleibt am Rand stehen. Und die Sehnsucht ist zermürbend.
    He’s living next the rails / He can tell you things of different cars and trains / Now he’s trying the whole day / To switch off time by causing train delay”. Alles danach ist niemals wie davor. Und ein Davor kann es nie wieder geben. Genau für dieses Gefühl steht für mich die Musik von The Notwist, millionenfach gehört, kennengelernt mal wieder in einer Aufbruchphase, zwischen Zivildienst und Studium, in der Phase der Entscheidung zwischen Film und Medizin. Das sind zwar vergleichsweise lapidare Entscheidungen, aber mit dem Tod meiner Mutter ging auch ein großer Lebensabschnitt zu Ende, ein schmerzlich erwachsener Moment, wie es eine Freundin so schön ausdrückte. Und irgendwie ist man immer hilflos in solch großen Momenten, und alles zieht an einem vorbei.
  • In diesem wunderbaren Live-Video von der Tour 2012 in Paris kann man sehr eindrucksvoll sehen, wie der Übervater aller Frickler, Martin Gretschmann, konzentriert und unbeirrt mit seinen zwei Wii-Controllern (!) seine Elektro-Effektgeräte-Armada steuert. So selbst auch gesehen im E-Werk Erlangen.
  • Er steuert übrigens den Ableton mit seinen Wii-motes, für alle, die etwas damit anfangen können. Hierzu ein Bericht auf ableton.com.

 

 

 

15 Mikumi National Park

  • Eddie Vedder – Far behind
  • Album: Into the Wild OST (2007)
  • https://www.youtube.com/watch?v=iGyfD913WwE
  • Irgendwann musste mal Musik aus dem titelgebenden Film auftauchen und für die erste Safari war es dann so weit. Kaum ein Film und die dazugehörige eng verbundene Musik hat in den letzten Jahrzehnten für so viel Sehnsucht nach Natur und Wildnis gesorgt wie Sean Penns Verfilmung von John Krakauers Roman und die seelenverwandte kongeniale Musik von Pearl Jam Frontmann Eddie Vedder. Wieder nur Gitarre, Drums und Stimme, aber doch ganz anders, vom ersten Moment an in die weite Ferne ziehend, den alltäglichen Stillstand in Frage stellend, den Ausbruch aus dem urbanen Beton erzwingend. Schnell her mit einem Cabrio und los auf die endlose Straße zu den Rocky Mountains. Vielleicht auch ein bisschen 80er-Jahre-Kitsch, aber die endlose Straße mit den gelben Markierungen habe ich schon bei Knight Rider geliebt.
  • Immer wieder schön: Into the wild Trailer

 

 

 

16 Der Hahn im Müll

  • Ich wollt ich wär ein Huhn – Willy Fritsch
  • Aus dem Film „Glückskinder“ (1936)
  • https://www.youtube.com/watch?v=1Ayethw-ouQ
  • Jetzt denken alle: ha! Comedian Harmonists. Aber falsch gedacht. Erstmals taucht das inzwischen auf jedem noch so kleinen Provinz-Karnveal verramschte Lied in der deutschen Screwball-Komödie Glückskinder auf, damals vom Kino-Traumpaar Fritsch und Lillian Harvey gesungen, wohl eine Art deutscher George Clooney und Julia Roberts der 30er Jahre. Noch im gleichen Jahr wurde es dann in das Repertoire der Comedian Harmonists aufgenommen und in deren Fassung nachhaltig bekannt.
    Das Internet ist hier mal wieder Recherche-König und Weltensammler ohne Ende, denn:

    • zuletzt tauchte das Lied auf dem Soundtrack des den Deutschen eher „kritisch“ gegenüberstehenden Tarantino-Streifen „Inglorious Basterds“ auf
    • bei Youtube findet sich die Filmszene mit dem Lied: https://www.youtube.com/watch?v=1hgUx9h3nU4
    • natürlich gibt es auch den ganzen Film bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=V6nRL0rXALc
    • oder als DVD bei Amazon
      • das Drehbuch und die Dialogregie stammen vom großen Curt Götz (man denke an „Ein Haus in Montevideo“)
    • der Film spielt übrigens in New York City (1936!)
  • ein beliebtes Lied für anspruchsvolle Cover-Versionen

 

 

 

17 Lindi von oben

  • I can see clearly now – Jimmy Cliff
  • Album: Cool Runnings Soundtrack 1993 (echt jetzt!)
  • https://www.youtube.com/watch?v=MrHxhQPOO2c
  • Schon wieder ein Cover, das einen Song groß raus gebracht hat. Wobei es für uns 90er-Jahre-Kinder eigentlich nur die Version von Jimmy Cliff gibt, dessen erste Klänge mit seinen typischen spät-80er Synthie-Drums und den ebenfalls nach Synthie klingenden Steel Pan Sound sich ganz fest in mein Musik-Gedächtnis eingebrannt hat. Was wusste man als 11 Jahre alter Junge der Nürnberger Vorstadt schon von Reggae, von Jamaika, von schwarzer Kultur? Im Radio kam der Song damals als automatischer Reflex bei gutem Wetter oder wenn es mal so richtig entspannt sein sollte, meist auf einer Linie mit „Don’t worry be happy“ (Bobby McFerrin) und „In the summertime“ (Mungo Cherry). Wilde Exotik in den frühen 90ern (vor allem beim ZDF-Fernsehgarten, siehe Link zu In the Summertime).
  • Der Song selbst hat natürlich eine viel interessantere Geschichte, die weit über Ethno-kitschige Weltmusik-Komödien wie Cool Runnings hinaus geht. Geschrieben und veröffentlicht 1972 von Johnny Nash, dem damals ersten Ska/Rocksteady-Sänger, der als gebürtiger Texaner (!!) und damit Nicht-Jamaikaner im heiligen Kingston Town auf der Insel Reggae aufnehmen dürfte. Das Lied war 1972 ein Nummer-Eins-Hit in US, UK, Kanada.  Die Ur-Version klingt auch deutlich mehr nach handgemachten Wohnzimmer-Rocksteady und unverfälschter Stimme.
  • Es gab eine intensive, meist wenig beachtete Zusammenarbeit zwischen Johnny Nash und Bob Marley, die auch mit Cover-Versionen zu tun hat. Sie lernten sich 1968 in Jamaika kennen, Nash nahm die Wailers (damals Bob Marley, Bunny Wailer, Peter Tosh and Rita Marley) unter Vertrag und finanzierte die ersten Aufnahmen, die jedoch wenig erfolgreich blieben. Marley zog 1971 mit Nash nach London, um dort weitere Lieder aufzunehmen.
    „Stir it up“ wurde von Marley 1967 geschrieben und  mit den Wailers aufgenommen. Im Original klingt es nach den Rocksteady-Anfängen der Wailers. Bekannt wurde das Lied jedoch erst 1972 in der Londoner Aufnahme von Johnny Nash, so dass es Marley 1973 für „Catch a Fire“ wieder aufnahm und zum festen Teil seines Repertoires machte. So wurde es zum ersten Hit für Bob Marley außerhalb Jamaikas.
    Zu dieser Zusammenarbeit gibt es einen interessanten Blog-Eintrag hier, mit vielen Fotos.
  • für die ganz Harten: die Horn-Section für die Aufnahme von „I can see clearly now“ in London wurde von der damals noch unbekannten Schottischen (!) Funk-Band Average White Band gestellt, die zwei Jahre später mit „Pick up the pieces“ einen Mega-Hit landen sollten.
  • Als Randnotiz: zu dem ebenfalls in den 90ern verramschten „In the Summertime“ von Mungo Cherry gibt es ein grandioses, ästhetisch eindrucksvolles Musik-Video aus den 1970ern, inklusive Netzhemd, Swinging-Sixties-Halstuch und Glasflaschen-Blas-Perkussion: https://www.youtube.com/watch?v=wvUQcnfwUUM
    (spannend auch der Text: When the weather’s fine / You got women, you got women on your mind / Have a drink, have a drive / Go out and see what you can find

 

18 Eine Erlanger Spitzmaus…

  • Life – Des’ree
  • Album: Supernatural (1998)
  • https://www.youtube.com/watch?v=BKtrWU4zaaI
  • Und wieder in den 90ern. Ist halt einfach mein Jahrzehnt. Und auch wenn ich den Großteil des Textes dieses Songs nicht mehr erinnern kann, sind doch das Intro und die erste Zeile fest in mein Hirn eingebrannt. Und auch die folgenden Zeilen sind unlöschbar in meinem 90er-Hitradio-Kopf, die in Wikipedia explizit als Begründung aufgeführt werden, dass der Song bei einer BBC-Umfrage von 2007 den ersten Platz als „worst ever pop lyric“ geholt hat, nicht ohne Grund:
    I don’t want to see a ghost
    It’s the sight that I fear most
    I’d rather have a piece of toast
    Watch the evening news
  • Wenn man die große Poesie ausblendet, bleibt ein fluffiger Sommerhit mit einem schönen Anfang, vielleicht ein Seufzer, (schwäbisch) ach ‚es Lebbe, so isches ebbe.
  • Der zweite Platz der Lyric-Lust ging übrigens an Snap, klar, Rhythm is a dancer: I’m serious as cancer / rhythm is a dancer
  • Und wir greifen noch tiefer in die 90er-Kiste: dieses Lied kennt jeder, der in den 90ern ein Radio hatte und zwischen 6 – 25 Jahre alt war, spätestens aus der Ford Focus Werbung, damals, als er noch frisch war… Und richtig, auch von ihr. Das erklärt auch, warum das Album Supernatural eine Rezension von „Jazz thing“ bekommen hat. Da haben sie „Life“ wahrscheinlich gescippt, oder die Producer haben eine entsprechend angepasste CD verschickt, wer weiß.

 

 

 

19 Opferfest am Strand

  • Tage wie dieser – Die Toten Hosen
  • Album: „Ballast der Republik“ (2012)
  • https://www.youtube.com/watch?v=j09hpp3AxIE
  • Auszeichnungen:
    • „beliebtester Song zum Einstimmen auf die Spiele zur Europameisterschaft 2012“, Deutsche Nationalmannschaft
    • auch: ECHO Hit des Jahres 2012
  • Ich habe ja schon oft über eheliche Musik-Einflüsse gesprochen und so musste auch irgendwann die nimmer müde werdende Alt-Punk-Rock-Band „Die Toten Hosen“ ins Spiel gebracht werden. Man kann sagen, meine Frau ist Hosen-Fan. Und Rock-Fan. Irgendwie. Jedenfalls strahlt sie immer, sobald dieses Gedröhne aus dem Boxen kommt. „Tage wie dieser“ ist natürlich eines der abgenudelteren und Chart-verschlisseneren Stücke, aber es lief im Auto auf dem Weg zum Fest und passt stellenweise recht gut. Der gesamte Text ist hier nachzulesen.
  • Ansonsten beeindruckt mich an Campino das irgendwie der Punk-Philosophie widersprechende Bierernste in seinen letzten Beiträgen zur Kulturdiskussion in diesem Land (Campino beleidigt Böhmermann, Spiegel. Böhmermann kontert, youtube).
  • Zum Streit mit Böhmermann bitte unbedingt folgende für die deutsche Musik-Kultur wirklich (ernsthaft!) unglaublich wichtige Beiträge ansehen:
  • Bin ich jetzt vom Thema abgekommen? Ach ja, Hosen. Gutes Lied. Und Kauf Mich! und Reich&Sexy geht auch irgendwie 🙂

 

 

20 Lindi Bay Birthday Trip

  • The Intrudas – Ocean Magnetic
  • Album: King Size Soundtrack (2003)
  • https://www.youtube.com/watch?v=_-jBeVX4Zzk
  • Der Soundtrack zum Filmchen „Lindi Birthday Bay Trip“ stammt aus einem wunderbaren Snowboard-Film von 2003, der das BoFi-Team damals nachhaltig mit seinem Flow und Style beeindruckt hat. Wir haben einige Musik-Videos und fast alle Zwischensequenzen des Dokumentarfilms „Bleib auf dem Rhythmus“ damals an den Zwischensequenzen von „King Size“ orientiert.

  • King Size, ganzer Film hier
  • Neben den anspruchsvollen Filmaufnahmen (damals gab es noch nicht wirklich HD, Digitale Spiegelreflex-Kameras konnten noch keine Filme machen, Sachen wie GoPro und 4K wären uns nicht im Traum eingefallen, MiniDV (720×576) war das vorherrschende Format, aber KingSize war vollständig in 16mm gefilmt) war vor allem der Soundtrack ungewöhnlich, da nicht einfach nur PunkRock abgefeuert wurde, sondern ganz viel Elektronik und Soul. Die letzte Sequenz, die damals Maßstäbe setze, wurde mit der Prelude aus La Traviata hinterlegt (hier zu sehen).

  • Die Sektion von Steve Gruber mit der Musik von den Intrudas schafft es in meinen Augen, die Essenz von Snowboarden und das faszinierende Gefühl der schwebenden Freiheit einzufangen. Hier zu sehen.

  • Und so verbindet sich das kalte Schneetreiben aus King Size mit dem warmen Sandknirschen aus Lindi 🙂

 

 

21 Neonatologie in Tandahimba

  • Lazlo Bane – Superman
  • Album: All the Time in the world (2002)
  • https://www.youtube.com/watch?v=tMV8L8Jl-cw
  • vor allem bekannt als Theme-Song der Serie „Scrubs“
  • Und da geht’s auch schon los. Scrubs hat mich während meines Studiums (der Pilot lief 5 Monate nach meinem Studium-Beginn auf Pro7) und den ersten Arbeitserfahrungen eigentlich bis heute intensiv begleitet. Ich war und bin immer JD (und Fabian der Turk). Die Serie schafft es, traurige wie lustige und skurrile wie realistische Momente des „Medizinerdaseins“ in einer für Eingeweihte unglaublich hohen Authentizität darzustellen. Viele Momente sind zu RunningGags im klinischen Alltag geworden (Flachzange, Bambi Club, Slow Motion Run, Browmance unter Kollegen, erster Alarm, Nervös wie am ersten TagPanik in Gedanken,  Musik und Arbeit, ).
  • Ähnlich wie bei Garden State (siehe Intro zu diesem Beitrag) schaffte es Scrubs, sehr ungewöhnliche Musik sehr passend einzusetzen. Dazu gehört neben „Overkill“ vor allem der Theme-Song mit dem ehrlichen Bekenntnis, dass man das alles alleine überhaupt niemals schaffen kann.
  • Die Band kommt aus Kalifornien, der Song ist vom zweiten, selbst produzierten und verlegten Album.
  • Chad Fischer, Frontman der Band, war auch für die (wenige) Score-Musik zu „Garden State“ (Regie Zach Braff) zuständig, während der Soundtrack von Zach Braff (= Schauspieler von JD in Scrubs) zusammengestellt wurde und mit einem Grammy belohnt wurde.
  • Das Musikvideo wurde ebenfalls in der Regie von Zach Braff gedreht (der in meinen Augen auch viel inhaltlich und musikalisch bei Scrubs mitgemischt haben muss)

 

 

22 Erster Besuch aus Deutschland

  • Bob Dylan – Hard Travel
  • Album: Folksingers Choice (1992, 1962)
  • https://www.youtube.com/watch?v=lUw1c_0RLW8
  • Na, endlich mal Bob Dylan. Hat ja lange genug gedauert. Aber hier passen die Lyrics einfach am Besten. Das Lied hat er auch eher selten bis kaum gesungen und es stammt von einer Radiosendung, (Cynthia Gooding radio show, New York City), aufgenommen am 13. Januar 1962, ausgestrahlt am 11 März 1962. Die Tonträger sind also alles Bootlegs, was bei Dylan ja nicht unüblich ist.guthrie-bound-for-glory-cover
  • Natürlich wird es auch hier spannend: Hard Travelling wurde ursprünglich 1946 geschrieben von Woody Guthrie, einem der maßgeblichen Vorbilder und Inspirationen für Bob Dylan – der deswegen auf seinem ersten Album (5 Jahre vor Guthries Tod erschienen) auch „Song to Woody“ spielt und wiederum auch eine Melodie von Guthrie covert.
  • Ein Lied über die harten Reisebedingungen der amerikanischen Arbeiterschicht in den 40ern, Liedtext hier. In den Worten Guthries: „This is a song about the hard traveling of the working people, not the moonstruck mystic traveling of the professional vacationist. Song about a man that has rode the flat wheelers, kicked up cinders, dumped the redhot slag, hit the hard rock tunneling, hard harvesting, the hard rock jail, looking for a woman that’s hard to find.“ (Quelle).
  • Ich habe ehrlich gesagt immer noch keinen wirklichen Zugang zu Dylan gefunden, aktuell wohl aus Zeitmangel, denn interessieren tut mich der Herr schon wahnsinnig. So ein bisschen wie bei den Beatles, man kennt die Gassenhauer, aber für die Auseinandersetzung mit der komplexen (musikgeschichtlichen) Story fehlt die Zeit.

 

 

 

23 JWD

  • Bon Iver – Holocene
  • Album: Bon Iver (2011)
  • https://www.youtube.com/watch?v=TWcyIpul8OE
  • Über Bon Iver selbst will ich nicht noch mehr schreiben. Nachdem ich „For Emma, Forever ago“ unendlich mal durchgehört hatte, kam nach der kurzen EP „Blood Bank“ (mit dem großartigen meditativen und erstmals den adaptieren Vocoder verwendenen „Woods„) 2011 der zweite Longplayer „Bon Iver, Bon Iver“ heraus. Ich freute mich ungemein auf das erste Hören – und war wirklich enttäuscht. Nach dem intimen, engen Holzhütten-Sound von „For Emma“ plötzlich so ein weitläufiges, episches Album mit Soundteppichen, Synthie-Sounds und einem 80ies-Pop-Song am Ende (dessen Intro mich immer noch quält, der aber dann besser wird. Bitte eigene Meinung bilden: Beth/Rest). Ich lies das Album liegen und hörte es nach 2 Wochen noch mal an. Und dann plötzlich das Aha-Erlebnis. Das zurückhaltende Gitarren-Thema und sich steigernden Doppel-Drum-Sets bei „Perth„. Die ständigen Stilwechsel und die Gitarrenloop (1:41) bei „Minnesota, WI„. Die Elektro-Experimente und das wunderbare Thema bei „Towers„, der vielstimmige Gesang bei „Michicant„, der Kontrast zwischen S.Careys Oberstimmengesang und dem Bariton von Vernon bei „Hinnom, Tx“ und das wunder-wunder-wunderbare, sich im Verlauf entwickelnde und sich selbst überschlagende Philipp-Glass-Gedächtnis-Klavier-Thema bei „Wash„.
  • Der erfolgreichste Song auf dem Album war jedoch ungeschlagen das hier zitierte Holocene, aus Kritikersicht eines der besten Lieder des Jahres 2011, mehrfach nominiert (Grammy Lied des Jahres, Grammy Single des Jahres) und vielfach in Filmen verwendet – natürlich auch von Zach Braff in seinem zweiten (leider nicht mehr so innovativ erzählten) Spielfilm „Wish I was here“. Ich kann die Gefühle und Stimmungen, die durch dieses Lied ausgelöst werden, schwer in Worte fassen, bitte einfach in Ruhe anhören. Bei Wiki steht als Genre „Baroque Pop“, das gefällt mir
  • Der Text ist Vernon-mäßig eher verschwurbelt, es geht um das Gefühl und die Erinnerung an eine vergangene „Epoche“ mit zugehörigen Orten, Leuten und den damit verbundenen Momentaufnahmen und Erinnerungen. Und Bedeutung in der Bedeutungslosigkeit. Vernon:

„Holocene is a bar in Portland, Ore., but it’s also the name of a geologic era, an epoch if you will. It’s a good example of how all the songs are all meant to come together as this idea that places are times and people are places and times are… people? [Laughs.] They can all be different and the same at the same time. Most of our lives feel like these epochs. That’s kind of what that song’s about. “Once I knew I was not magnificent.” Our lives feel like these epochs, but really we are dust in the wind. But I think there’s a significance in that insignificance that I was trying to look at in that song.“
(Genius Lyrics).

  • wahrscheinlich DER Hipster-Song der frühen 2010er-Jahre
  • Schönes Video darüber, wie es Vernon schafft, im Lied eine bestimmte  Stimmung zu erzeugen, von Nerdwriter hier.

24 Shuleni

  • Supertramp – School
  • Album: Crime of the Century (1974)
  • https://www.youtube.com/watch?v=9gkbsOywVxU
  • Supertramp war für mich lange einfach nur eine Pop-Gruppe, die mit dem Logical Song und Goodbye Stranger ein paar Chart-Hits hatten. Mit dem Soundtrack zu „Magnolia“, wo man nach 9 eher eingängigen Songs von Aimee Mann richtiggehend aufschreckt, wenn plötzlich „Goodbye Stranger“ kommt, hatte ich Supertramp öfters im Ohr und freute mich über die Abwechslung.
  • Dann fand ich in der Düsseldorfer Plattensammlung der Tante meiner Frau neben Udo Lindenberg tatsächlich „Crime of the Century“. School ist der Opener und erstreckt sich als ProgRock-Stück über eine große Bandbreite, großartig.
  • Dieses Mal leider keine Quirky Querverweise, nur ProgRock. Ach ja, viele anderen Songs mit Schule als Thema kamen nicht in die nähere Auswahl, auch wenn es sehr viele gibt…
  • Für ganz harte Insider: in der 6. Klasse wurde mit unserer Klasse mit unserer progressiven Klassenlehrerin (wir waren ihre erste Klasse) und ihren hippen Freunden vom BR als Projekt ein Musikvideo zu „Hurra Hurra die Schule brennt“ gedreht. Harter Post-Neue-Deutsche-Welle-90er-Jahre-Tobak, nicht ohne Grund gilt das Videomaterial als verschollen..

25/26 Kolonialisierung/Bastelstunde

keine Musik

 

27 Motorrad-Alltag

  • Meat Loaf – Bat out of hell
  • Album: Bat out of Hell (1977)
  • https://www.youtube.com/watch?v=Q9hLcRU5wE4
  • Philipp, 9. Klasse, hört Radio Gong, Nürnbergs Rockradio Nummer eins. (Anmerkung: damals gab es weder Mp3 noch Internetradio noch Internet. Ich hatte seit 4 Jahren eine Quelle Universum Sterero-Anlage mit CD-Player und ca. 20 CDs, vor allem Bravo Hits. Radio war Musik-Quelle Nummer eins). Philipp mag damals ein bisschen Mainstream-Rock, also die üblichen Verdächtigen der 90er Jahre: Bon Jovi (wenig), Brian Adams (mehr), Alanis Morissette (sehr), The Cranberries (oh ja). Die Jazz-Einflüsse durch das Schlagzeug spielen begannen gerade erst. Irgendwann entdeckt er auf einer Maxi-CD (!) von Meat Loaf’s „I’d do anything for love (but I won’t do that)“ ganz am Ende die Live-Version (12:10 min) dieses Liedes und BAM, das hat ihn umgehauen. Das klingt ja wie die Musicals, in die seine Eltern ihn immer mit geschleppt haben, nur irgendwie dynamischer, und so abwechslungsreich, mit Solo-Piano, und Steigerungen usw.
  • Ein wirklich tolles Lied, sehr bombastisch, geschrieben von Jim Steinmann, der als Komponist von „Tanz der Vampire“, Bonnie Tyler’s „Total Eclipse of the heart“ und später eben auch „I’d do anything for love“ einen sehr theatralischen Stil prägte. Man nannte es dann übrigens Wagnerian Rock.
  • Die CD zählt zu den erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte mit etwa 43 Millionen Kopien. Rolling Stone Magazine führt es bei den TOP 500 Alben auf Platz 343 (Nr. 1 ist Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von den Beatles).
  • Einige Jahre später gewann ich bei Gong eine CD und dürfte sie im Studio abholen, damals mit Thomas Stengel. Im Studio konnte ich dann mit dem Fachwissen über die exakte Dauer der Live-Version protzen, da dies für einen Übergang notwendig war.
  • Und ja, Meat Loaf ist der Dicke aus Fight Club mit den „Männertitten“
    „Between those huge sweating tits that hung enormous, the way you’d think of God’s as big.“
    siehe hier.

 

 

28 A long year

  • Radiohead – Pyramid Song
  • Album: Amnesiac (2001)
  • https://www.youtube.com/watch?v=3M_Gg1xAHE4
  • Lange Zeit habe ich es nicht gewagt, Radiohead zu hören, weil einige enge Freunde (Hallo Arno) so einen großen Respekt vor dieser Band geäußert hatten. Recht spät kam ich, ca. im ersten Semester, über „Kid A“ (2000) dann doch in den Genuss und sie gehören seither zur meistgespielten Band auf meiner Playlist. Neuere Alben stehen stolz als Vinyl im Regal.
  • Einige Lieder habe ich quasi ständig im Ohr, dazu gehört vor allem „Idioteque„, dessen kongeniales Musikvideo von Dilly Gent mich immer wieder neu fasziniert und inspiriert. Der Umgang von Radiohead mit digitalem Material, das Abstrahieren und Fassbar machen dieses emotionalen Hintergrundrauschens zwischen den Bits und Bytes trifft mich immer wieder ganz tief. Dazu die manchmal sonore, manchmal unnahbare, aber überall zu sein scheinende Stimme von Thom York, die vertrackte Rhythmik und das oft gegenläufige Spiel zum Klavier, und und und.
  • Pyramid Song kam nach der Kid-A-Platte und war zumindest von der Instrumentation her wieder etwas näher am Grunge, und Text und Musik spüren einer vergangenen Erinnerung nach, in die man sich zurückwünscht, die aber nie wieder sein kann. So ungefähr.
  • weiteres zum Reinhören: Reckoner – Album „In Rainbows“ (2007), großartig! Wird von mir gerne zum Boxen-Test verwendet
  • weiteres zum Reinhören: Everything in its right place – Album „Kid A“ (2000), elektronische Experimente
  • weiteres zum Reinhören: Lotus Flower – Album „King of Limbs“ (2011), Thom Yorke pur. Gesang ab 1:00.
  • ganz spezielles Musikvideo: The Numbers – Johnny, Thom and a CR78 – Bass, Gitarre, Drum Machine und Stimme. Genial. Regisseur Paul Thomas Anderson..!
  • ganz toller Musik-Therorie-Beitrag zur Art, wie Radiohead ihre Lieder komponieren, mit einer Reflexion über ihr Image hier
    „there is a certain utter worldliness, a sense of alienation in all of Thera music and lyrics“, und genau das trifft mich!
  • noch mehr Musik-Theorie: über die Rhythmik von „Videotape“ von VOX, sehr sehenswert!
  • zum Weiterhören: Radiohead Live from the Basement

 

 

29 Tagesausflug nach Mikindani

keine Musik. Nur Pool.

 

 

30 Über das Essen

  • Abdominal – Fast Food (DJ Format Remix)
  • Album: A right earful Vol.1 (2005)
  • Label: Antidote Records / Banquet Records
  • https://www.youtube.com/watch?v=8C31f7GbJQE
  • Ok, Hip Hop. Heiße Phase in Deutschland in den späten 90ern mit Blumentopf, Eins Zwo und Dendemann habe ich leider verpasst, aber im Studium konnte ich wie so vieles nachholen. Dank Basti bekam ich „Music for the mature B-Boy“ in die Hand, die erste Platte von DJ Format, und hatte erstmalig Kontakt mit richtig gutem Turntable-HipHop: funky, originell, voller guter Samples und relaxtem Flow der Rapper Abdominal (Canada) und Chali 2na (ja, der von Jurassic 5) und seitdem habe ich immer wieder DJ Format Lieder in die Hände bekommen.
  • Der Vergleich mit den Beastie Boys liegt nahe, aber die Sprechgesänge und überhaupt der ganze Flow ist nicht so hektisch, alles ist mehr laid back. Am besten hört man es hier, am Instrumental „Here comes the Fuzz
  • zum Reinhören: Vicious Battle Raps – das Tempo des Videos passt sich dem Tempo des Flows an..
  • zum Weiterhören: We know something you don’t know – mit Chali 2na

 

 

31 Neonatal Care Training

folgt

 

32 Serving in Mission

folgt

 

to be continued…

 

(p)

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