Zurück in Dar

Haraka haraka haina baraka

Viel Eile hat keinen Segen

(Swahili Sprichwort)

Die vergangen drei Wochen verbrachten wir in Daresslam, erneut im Onnela, auf der Masasani Halbinsel. Philipp und ich waren hier für drei Wochen vormittags bei einem Intensivkurs Kiswahili am KIU eingeschrieben. Blieb noch die Kinderbetreuung zu organisieren.

Von Lindi aus hatten wir Ronja und Kalle im sogenannten „Winter Camp“ eines örtlichen Kindergartens angemeldet (eine Art Ferienprogramm) und Mats wurde gemeinsam mit dem knapp dreijährigen Sohn einer Arbeitskollegin von Philipp von dessen „Dada“ Happy (Kindermädchen) hier im Onnela betreut – sie wohnen praktischer Weise direkt gegenüber.

 

Der Sprachkurs war wirklich toll! Unsere Lehrerin, Mama Saada, gestaltete den Unterricht mit genau der richtigen Mischung aus fundiertem Sprachunterricht, ständigen praktischen Übungen (da Philipp und ich die einzigen Schüler waren wurden wir ordentlich gefordert), Humor und Informationen am Rande. Der Name „Mama Saada“ ergibt sich übrigens aus dem erstgeborenen Sohn einer Frau. Ich selber werde hier daher mit „Mama Kalle“ (oder eher „Mama Kalli“) angesprochen. Zusammen mit Mama Saada lernten wir also täglich von 8:00 bis 12:00 und bemühten uns, abends noch die Hausaufgaben zu erledigen und Vokabeln zu pauken. Im Gegensatz zu Daressalam spricht in Lindi so gut wie niemand Englisch, sodass für uns das Kiswahili eine große Bedeutung hat, wollen wir uns doch (unter anderem) mit unseren Nachbarn verständigen und Philipp braucht die Sprache natürlich dringend für seine Arbeit im Krankenhaus.

 

Neben dem Sprachkurs blieb Zeit für diverse andere Dinge – an den Wochenenden machten wir tolle Ausflüge; zum einen nach Morogoro und in den Mikumi Nationalpark (gesonderter Eintrag) sowie nach Mbudya Island, eine wunderschöne paradiesische Insel, östlich von Daressalam. Zusammen mit einem Freund aus Daressalam besuchten wir das (laut Reiseführer) afrikanischste Viertel Daressalams, Kariakoo, mit angegliedertem Stoff- sowie Obst und Gemüsemarkt. Und bereits nach nur vier Wochen in Lindi genossen wir es, in Daressalam nicht ganz so „anders“ zu sein (in Lindi sind wir fünf von insgesamt maximal zehn weißen Menschen) und womöglich einige Meter ohne konstante Beobachtung zurück zu legen.

 

Philipp verbrachte diverse Stunden bei Behörden und in Büros, um verschiedenste administrative Vorgänge anzuleiern, zu begleiten, und womöglich zu Ende zu bringen. So galt es beispielsweise ein „EC“ = „Exemption Certificate“ zu erhalten, um somit das aus Japan importierte Auto steuerfrei (abgesehen von einer Strafsteuer bei Autos die älter als 9 Jahre sind…) einführen zu dürfen. Auch eine „TIN“ Nummer brauchten wir (Tansanische Steuernummer), ferner natürlich Residence Permits. Dienstausweise mussten in der deutschen Botschaft beantragt werden, die Umschreibung eines gebraucht gekauftes Motorrads war etwas komplizierter als erwartet und ob und wann unser Auto den Zollbereich im Hafen verlassen darf… es bleibt spannend!

Wir fliegen Montag auf alle Fälle erstmal wieder ohne Auto nach Lindi und haben einen Freund in Daressalam, der uns das Auto nach Lindi fahren wird, sobald es freigegeben ist. Vermutlich müssen wir vorher noch eine Storage Fee blechen, da das Auto mit Sicherheit länger als erlaubt parkt. Die Luftfracht ist übrigens mittlerweile in Lindi angekommen und die Kinder freuen sich schon sehr auf ihre Spielsachen. Wir „Großen“ haben in den letzten Wochen hingegen immer wieder darüber nachgedacht, dass wir eigentlich seit zwei Monaten sehr gut mit dem Inhalt unseres Fluggepäcks (und einiger hier gekaufter Dinge) leben und was da bloß noch so mit der Luftfracht kommt und ob das wohl alles so nötig ist?!

Wir freuen uns auf die Rückkehr nach Lindi und Ronja kann es kaum erwarten, endlich endlich in ihre neue Schule zu gehen! Wir melden uns mit einem Eintrag zum ersten Schultag!

(w)

 

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