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Lindi, Mai 2018

Das Poatenge Team

Lindi

Lindi (9 Grad 59’49“S, 39 Grad 42’59“O) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region im Südosten Tansanias zwischen Dar es Salaam und Mosambik und liegt unmittelbar am indischen Ozean. In der gesamten Region leben (laut Zensus 2013) rund 915.000 Menschen. Lindi Stadt hat etwa 45.000 Einwohner und liegt an der Mündung des Flusses Lukuledi.

Lindi wurde im 17. Jhd als Endpunkt arabisch-sansibarischer Sklaven- und Elfenbeinkaravanen mit Ausgangspunkt Lake Malawi gegründet. Die deutschen Kolonialisten benutzten Lindi in der Folge als Hauptsitz der südlichen Region Tansanias (EW Lindis damals ca. 4000) – die aus dieser Zeit stammende deutsche Boma (Regierungssitz) direkt am Strand ist heute nur noch eine Ruine. 1950 wurden Lindi und somit auch der Hafen in der Funktion als Hauptstadt und „Point of Interest“ vom 80 km südlich gelegenen Mtwara abgelöst und verloren daraufhin in den kommenden Jahren an Bedeutung.

Der Großteil der Bevölkerung lebt heute von Subsistenzwirtschaft (Kokospalmen, Fischerei, Casava). Ehemals war die Region ein wichtiger Standort für den Anbau von Sisal (i.B. Kikwetu, 15 km nördlich von Lindi). Einziger Wirtschaftszweig mit geringer überregionaler Bedeutung ist die Cashew Nuss Industrie (landesweit 200.000t Produktion jährlich, 80% des Produktes wird unverarbeitet exportiert, siehe Forbes-Artikel , Stand: 13.03.2018).

Schulsituation

Die Schulbildung in Tansania beginnt –abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern – mit der zweijährigen Vorschule. Ab der Grundschule ist der Schulbesuch dann verpflichtend und abgesehen von Kosten für Schuluniformen, Transport und Verpflegung sowie Schreibutensilien an den staatlichen Einrichtungen kostenlos. Unter anderem auf Grund von sehr großen Klassen (bis zu 100 SchülerInnen pro LehrerIn), vielfach miserablem Zustand der Schulgebäude, dem Fehlen von Unterrichtsmaterial und der sehr kurzen und eingeschränkten zweijährige Lehrerausbildung kann das Unterrichtsniveau an staatlichen Schulen in Tansania als mindestens problematisch beschrieben werden.

Problematisch ist weiterhin die sehr schlechte Bezahlung sowie das schlechte Ansehen der Lehrkräfte in der Gesellschaft was die Vorstellung fördert, ein Leben als Lehrer sei die Konsequenz aus deinem sehr schlechten Abschneiden in der eigenen Schullaufbahn.

(Weiterführende Informationen zur Lehrerausbildung finden sich bei der kenianischen NGO FAHAMU hier, Stand: 22.03.2018)

Die Grundschule dauert sieben Jahre, von Standard 1 bis einschließlich Standard 7, und es wird an staatlichen Schulen auf Kiswahili unterrichtet. Es folgen vier Jahren an einer weiterführenden Schule wo Form 1 bis einschließlich Form 4 absolviert werden und auf Englisch unterrichtet werden soll.

Lediglich 10 % aller GrundschulabsolventInnen besucht im Anschluss an die Grundschule eine weiterführende Schule. Abhängig von den Abschlussnoten können in der Folge noch zwei Jahre „advanced level education“ angeschlossen werden, Form 5 und Form 6. Form 5 und Form 6 werden ausschließlich in Form von Internaten, getrennt nach Geschlechtern, angeboten

Januar 2018 – die Schülerinnen und Schüler der Joy Pre und Primary School in Mitwero, Lindi, testen die neuen Geräte!

Was macht PoaTenge?

Abgesehen von hoffentlich zufriedenen KundInnen unterstützt Poatenge zum einen unsere Schneiderin samt ihrer Schülerinnen in Lindi durch die Bestellung und Abnahme einer festen Stückzahl von Produkten.

Ein Großteil des Erlöses aus dem Verkauf der genähten Produkte kommt im Folgenden Bildungseinrichtungen im Distrikt Lindi zu Gute, v.a. Grund- und Vorschulen. Die Kinder in diesen Schulen verbringen viel Zeit auf dem Schulgelände, jedoch ist die Betreuungsquote LehrerIn-SchülerIn oftmals sehr schlecht (bis 100 SchülerInnen pro LehrerIn, siehe „Schulsystem in Tansania“). Die SchülerInnen sind sich selbst überlassen und Spielgeräte zum Zeitvertreib tragen dazu bei, dass Pausen- und Wartezeiten mit Spielen verbracht werden können. Im Gegensatz zu Material wie Bällen oder Springseilen (in der Regel gibt es so ein Material eh nicht) müssen Spielgeräte nicht erst verteilt und im Nachhinein wieder eingesammelt und gewartet werden.

Die Geräte werden in einer Schlosserei vor Ort hergestellt, an den Schulen einzementiert und sind außerordentlich stabil. Auch wenn wir persönlich Holz als Baumaterial bevorzugt hätten bietet sich in dem tropisch feuchtheißen Klima in Lindi definitiv die Variante aus Metall an. Auch die zahlreichen Termiten und anderes Ungeziefer würden die Lebensdauer der Geräte auf ca. 6 Jahre beschränken, wenn sie aus (behandeltem) Holz wären.